Betäubung:
Implantate werden im Normalfall unter Lokalanästhesie (= örtlicher Betäubung) oder auf Wunsch unter Vollnarkose gesetzt. Für eine Vollnarkose müssen jedoch die technische Ausstattung (Beispiel: Monitoring) und Fachärzte für Anästhesie zur Verfügung stehen, weshalb sie üblicherweise nur in Zahnkliniken durchgeführt wird.
Das gilt ebenso, wenn eine örtliche Betäubung kombiniert mit einem starken Schlafmedikament verabreicht wird, dass den Patienten in einen Dämmerschlaf versetzt (= Analogsedierung). Diese so genannte TIVA (= Total-intravenöse Anästhesie) findet aufgrund seiner besonders schonenden Weise und der Vermeidung starker Neben- und Nachwirkungen in modernen Kliniken immer mehr Zuspruch bei Patienten wie Ärzten.
Verfahrensarten:
Der Begriff Suprakonstruktion umfasst den prothetischen Zahnaufbau, der durch Verschrauben oder Zementieren auf dem Implantatpfosten verankert wird. Die Suprakonstruktion ist also der „künstliche Zahn“, der auf der „künstlichen Zahnwurzel“ (dem eigentlichen Implantat) fixiert ist. Beispiele für die Suprakonstruktion sind festsitzende Einzelkronen, Brücken oder an den Implantaten fixierte Prothesen.
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Methoden der Implantateinbringung:
- Zweizeitiges Verfahren (mit Spätbelastung): nach dem Einsetzen des Implantatkörpers erfolgt eine 3-6 monatige Ausheilung und in einem zweiten kleinen Eingriff (Freilegungsoperation) der Aufbau der Suprakonstruktion.
- Einzeitiges Verfahren (mit Sofortbelastung): Implantatsetzung und -versorgung mit einer sofort belastbaren Suprakonstruktion finden in einem Eingriff statt.
Die Entscheidung für ein ein- oder zweizeitiges Verfahren wird bestimmt von
- Anzahl und Lokalisation der Implantate
- Zustand des Restgebisses
- Primärstabilität: es muss bereits während des Eingriffs eine hohe Festigkeit des Implantats vorliegen.
Ablauf zweizeitiges Verfahren
1. Einbringen des Implantats:
- Freilegung des Knochenabschnitts: Optimal geschieht die Zahnfleischöffnung mittels Laser-Verfahren, wodurch Blutgefäße „verschweißt“, starke Blutungen verhindert und eine schnelle Gewebeheilung erreicht wird.
- Übertragung der ermittelten Implantatposition(en) auf den Kieferknochen mittels Bohrschablone.
- Schaffung des Implantatbettes: Fräsen der erforderlichen Löcher in den Kieferknochen
- Einsetzen der Implantatwurzel
- Abdeckung der Wunde mit einer Trennhaut und der mobilisierten Mundschleimhaut
- Vernähen der Schleimhaut (bei Laserverfahren oft nicht nötig)
Dauer: Die Dauer einer Implantatsetzung hängt von der Anzahl der Implantate, deren Lokalisation und der Schwierigkeit des Eingriffs ab. Unkomplizierte Fälle erfordern etwa 30 Minuten pro Implantat (plus Vorbereitungszeit und anschließende Kontrollen).
2. Einheilphase:
Während der Einheilphase verwächst sich der Knochen mit der Implantatoberfläche und bildet eine Einheit. Die Dauer bis zur vollständigen Ausheilung des Implantatbettes hängt von der Knochenqualität und der Implantatposition ab.
Faustformel für die Einheilzeit:
- 3 Monate im Unterkiefer
- 5-6 Monate im Oberkiefer
Während der Einheilphase erhält der Patient einen provisorischen Zahnersatz, bis die endgültige Suprakonstruktion aufgesetzt werden kann. Während dieser Zeit sind Kontrolluntersuchungen im 4-wöchigen Abstand sinnvoll.
3. Freilegungsoperation:
Nach der Einheilzeit erfolgt ein kurzer Eingriff, bei dem die künstlichen Zahnwurzeln wieder freigelegt und mit Implantatpfosten und Suprakonstruktion versehen werden.
Ablauf einzeitiges Verfahren:
Hier werden Implantat und Suprakonstruktion während eines einzigen Eingriffs eingebracht, ohne dass ein zweiter kieferchirurgischer Eingriff erforderlich ist. Die gesetzten Implantate werden noch in derselben Sitzung mit der Suprakonstruktion versehen. Der Patient hat bereits direkt nach dem Eingriff einen funktionstüchtigen Zahnersatz.
Das neuere einzeitige Verfahren, das eine Sofortbelastung möglich macht, hat sich mittlerweile erfolgreich bewährt und alle Erkenntnisse der letzten 10 Jahre sprechen für den weiteren Ausbau dieses Verfahrens in der Zukunft. Angewandt werden diese Technologien bereits in vielen hochmodernen Zahnkliniken, wie beispielsweise der Dentaprime -Zahnklinik im bulgarischen Varna. (Hinweis: Dentaprime ist Werbekunde von zahnimplantate.net)